29.03.2017: Gemeinsame Pressemitteilung der CDU-Kreisverbände Lörrach und Breisgau-Hochschwarzwald CDU-Kreisverbände setzen sich für Ökoweinbau ein Gespräch mit ECOVIN Baden-Vorsitzendem Köpfer in Heiterheim

Landkreis Lörrach/Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Die CDU-Kreisverbände Breisgau-Hochschwarzwald und Lörrach bekennen sich zu einem guten Miteinander von konventionellem und ökologischem Weinbau und haben auf dem CDU-Landesparteitag einen Antrag zur Stärkung des Ökoweinbaus eingebracht.

Darin heißt es: Die CDU Baden-Württemberg setzt sich dafür ein, dass Kaliumphosphonat als wirksames Mittel zur Bekämpfung des Falschen Mehltaus (Peronospora) zur Verwendung im Öko-Weinbau wieder zugelassen wird. Bis zu seiner Wiederzulassung soll der Einsatz kupferbasierter Pflanzenschutzmittel in Deutschland auf die EU-weit erlaubte Höchstmenge von 6 kg Reinkupfer/ha angehoben werden. Auch das Kupferkonto von bisher 15 kg in fünf Jahren ist entsprechend zu erhöhen.  Der Antrag wurde von der Antragskommission ohne Änderung befürwortet und nun an den CDU-Landesvorstand verwiesen.

 

Viele Betriebe sehen in der Umstellung auf ökologische Bewirtschaftungsmethoden die Möglichkeit zu qualitativem Wachstum und der Generierung höherer Einnahmen. Aufgrund des feuchten Klimas nördlich der Alpen muss in Deutschland der Falsche Mehltau bekämpft werden. Seit der EU-Öko-Verordnung von 2013 steht das bewährte Mittel Kaliumphosphonat Ökowinzern nicht mehr zur Verfügung. Die Landes-CDU soll sich nun auf Drängen der beiden südbadischen CDU-Kreisverbände dafür einsetzen, dass Kaliumphosphonat als wirksames Mittel zur Bekämpfung des Falschen Mehltaus (peronospora) zur Verwendung im Ökoweinbau wieder zugelassen wird. Diese scheitert bisher am Widerstand der EU-Kommission und einzelner Mitgliedsstaaten. Alternativ dürfen kupferbasierte Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. In Deutschland sind allerdings lediglich 3 kg Reinkupfer pro Hektar im Jahresdurchschnitt (in Ausnahmefällen 4 kg pro Hektar) zugelassen. Den deutschen Ökowinzern entstehe hierdurch ein Wettbewerbsnachteil gegenüber ihren südeuropäischen Kollegen, die deutlich mehr Kupfer zur Bekämpfung des Falschen Mehltaus einsetzen dürfen. Um diesen Wettbewerbsnachteil auszugleichen, soll bis zur Wiederzulassung von Kaliumphosphonat der Einsatz kupferbasierter Pflanzenschutzmittel in Deutschland auf die EU-weit erlaubte Höchstmenge von 6 kg Reinkupfer pro Hektar angehoben werden, fordert die CDU.

 

Die beiden Kreisvorsitzenden und Abgeordneten, Armin Schuster und Dr. Patrick Rapp, hatten sich bereits in der Vergangenheit gemeinsam mit dem Badischen Weinbauverband und dem ökologischen Weinbauverband ECOVIN Baden gegenüber Land, Bund und bei EU-Fachpolitikern für eine Wiederzulassung von Kaliumphosphonat eingesetzt. Das baden-württembergische Ministerium für den Ländlichen Raum und Verbraucherschutz geht von einer guten Umweltverträglichkeit aus. Kaliumphosphonat habe eine 20-fach geringere Toxizität als Kochsalz, bestätigte der Vorsitzende von ECOVIN Baden, Paulin KöpferMitte März bei einem Besuch der CDU-Kreisvorstände von Breisgau-Hochschwarzwald und Lörrach auf dem Weingut Zähringer in Heitersheim Köpfer ist auf dem Weingut, das bereits seit 1987 nach biologischen Kriterien geführt wird, für die Bewirtschaftung der Reben zuständig. Der Ökoweinbau sei eine Wachstumsbranche. Gerade für die im internationalen Vergleich kleinen badischen Weingüter sei ein Umstieg auf ökologische Bewirtschaftungsmethoden attraktiv. Auch seien die Erlöse oft höher als bei konventionellen Betrieben. Viele Winzer, die mit einem Umstieg liebäugeln, zögern allerdings noch angesichts der Unsicherheiten im Umgang mit dem Falschen Mehltau (Peronospora). In Krisenjahren wie 2016 führte er viele Ökoweinbaubetriebe in eine existenzbedrohende Notlage.

 

Schuster kündigte an, dass der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Peter Bleser, im August dieses Jahres zu einem Ökoweinbau-Fachgespräch nach Heitersheim kommen werde: „Angesichts des andauernden Widerstandes der südeuropäischen Weinbauländer ist es wichtig, dass Politik und Weinbauexperten in Deutschland mit einer Stimme sprechen. Wir werden hartnäckig bleiben.“